Motorzentrale.de - Das Magazin!
Getriebeöl, verschiedene Typen für Getriebespülung

Automatikgetriebe: Öltypen im Überblick (ATF, DSG, CVT)

Das richtige Getriebeöl ist entscheidend für ein langes, störungsfreies Leben jedes Automatikgetriebes. Je nach Bauart – ob klassisches Wandlergetriebe, Doppelkupplungsgetriebe (DSG) oder stufenloses CVT – kommen unterschiedliche Ölsorten zum Einsatz. Diese Öle sind speziell auf Druck, Temperatur und Schmierung des jeweiligen Systems abgestimmt. In diesem Überblick erfährst du, welche Öltypen es gibt, worin sie sich unterscheiden und welches Öl dein Automatikgetriebe wirklich braucht.

ATF: das klassische Automatikgetriebeöl

ATF steht für Automatic Transmission Fluid und ist das Standardöl für Wandler-Automatikgetriebe. Es sorgt für reibungslose Schaltvorgänge, Hydraulikdruck und Kühlung im Getriebe. Wichtig: ATF ist nicht gleich ATF – Hersteller verwenden unterschiedliche Additive und Viskositäten.

Ein falsches Öl kann zu Schaltproblemen oder sogar zu Getriebeschäden führen. Daher sollte immer nur das vom Hersteller freigegebene ATF verwendet werden. Moderne Varianten, etwa ATF+4, Dexron VI oder Mercon LV, sind dünnflüssiger und für höhere Temperaturen ausgelegt.

Du benötigst eine Getriebespülung?
Stelle jetzt eine Anfrage und erhalte Angebote von passenden Betrieben!

» Getriebespülung anfragen

DSG-Öl: Spezialflüssigkeit für Doppelkupplungsgetriebe

DSG-Getriebe (Direktschaltgetriebe) benötigen ein besonders robustes und temperaturstabiles Öl, da hier zwei Kupplungen und mehrere hydraulische Systeme gleichzeitig arbeiten. Je nach Ausführung – nass oder trocken – kommen unterschiedliche Öltypen zum Einsatz.

Bei nassen DSG-Getrieben (z. B. VW DQ250 oder DQ381) umspült das Öl die Kupplungspakete und sorgt für Kühlung sowie Schmierung. Diese Systeme brauchen ein spezielles DSG-Öl mit Additiven gegen Schaumbildung und hohen Scherkräften.
Trockene DSG-Getriebe (z. B. DQ200) nutzen dagegen ein dünnflüssigeres Öl, da die Kupplungen außerhalb des Ölkreislaufs arbeiten.

Typische Herstellerfreigaben sind etwa VW G 052 182, G 052 529 oder Ford WSS-M2C936-A – wer hier das falsche Öl einfüllt, riskiert ruckelnde Schaltvorgänge oder Kupplungsschäden.

CVT-Öl: für stufenlose Automatikgetriebe

CVT-Getriebe (Continuously Variable Transmission) arbeiten ohne feste Schaltstufen und benötigen daher ein speziell formuliertes Öl, das gleichzeitig schmiert, kühlt und den Reibwert zwischen den Riemen oder Ketten stabil hält. Ein normales ATF würde hier versagen, weil es die Reibcharakteristik eines CVT nicht unterstützt.

CVT-Öle sind in ihrer Zusammensetzung einzigartig – sie müssen hohen Druck aushalten und trotzdem präzise Kraftübertragung ermöglichen. Viele Hersteller haben eigene Spezifikationen, zum Beispiel Nissan NS-2 / NS-3, Toyota CVT FE oder Honda HCF-2.

Ein Wechsel auf das richtige CVT-Öl kann Schaltverzögerungen und Jaulen beim Beschleunigen spürbar reduzieren. Deshalb sollte beim Ölwechsel oder einer Getriebespülung immer genau geprüft werden, welche CVT-Spezifikation der Hersteller vorgibt.

Getriebeöle im Vergleich: Unterschiede und Einsatzbereiche

Die Wahl des richtigen Getriebeöls hängt stark von der Getriebeart und den Anforderungen des Herstellers ab. Ein universelles Öl für alle Systeme gibt es nicht – selbst kleine Abweichungen können langfristig Schäden verursachen.

Zur schnellen Orientierung hier eine Übersicht:

GetriebetypÖlbezeichnungHaupteigenschaftenTypische Herstellerfreigaben
Wandler-AutomatikATF (Automatic Transmission Fluid)Hydraulisch aktiv, hohe TemperaturstabilitätDexron VI, Mercon LV, MB 236.xx
Doppelkupplungsgetriebe (nass)DSG-Öl (mit Reibwertzusätzen)Kühlung & Schmierung der KupplungenVW G 052 182, Ford WSS-M2C936-A
Doppelkupplungsgetriebe (trocken)DSG-LeichtlaufölDünnflüssiger, geringere ScherkräfteVW G 052 512
CVT-GetriebeCVT-FluidSpezieller Reibwert, DruckstabilitätNissan NS-2/3, Toyota CVT FE

Nur das vom Hersteller spezifizierte Öl verwenden – es ist exakt auf den Druckaufbau, die Reibwerte und die Materialien im Getriebe abgestimmt. Das gilt besonders, wenn das Öl im Rahmen einer Getriebespülung vollständig ersetzt wird.

Wann ein Ölwechsel oder eine Getriebespülung sinnvoll ist

Ein regelmäßiger Ölwechsel oder eine vollständige Getriebespülung ist der wichtigste Schutz vor teuren Schäden – unabhängig vom Getriebetyp. Auch wenn viele Hersteller von „lebenslangem Öl“ sprechen, zeigt die Praxis: Öl altert, verliert Additive und verschmutzt mit der Zeit.

Als Faustregel gilt:

  • Wandler-Automatik: alle 60.000–80.000 km
  • DSG-Getriebe (nass): alle 60.000 km
  • CVT-Getriebe: alle 50.000–70.000 km

Wer viel Kurzstrecke, Stadtverkehr oder Anhängerbetrieb fährt, sollte die Intervalle verkürzen. Eine professionelle Getriebespülung reinigt zusätzlich Ventile, Leitungen und Wandler – also Bereiche, die beim einfachen Ölwechsel unberührt bleiben. Dadurch schaltet das Getriebe wieder weicher und effizienter.

Das richtige Getriebeöl schützt und spart Kosten

Das passende Getriebeöl ist mehr als nur eine Flüssigkeit – es ist die Lebensversicherung deines Automatikgetriebes. Ob ATF, DSG- oder CVT-Öl: Nur die korrekte Spezifikation und regelmäßige Wartung sichern dauerhaft sauberes Schalten, geringe Reibung und eine lange Lebensdauer.

Wer beim Ölwechsel oder bei einer Getriebespülung das richtige Produkt nutzt, verhindert frühzeitigen Verschleiß und spart im Zweifel mehrere Tausend Euro an Reparaturkosten. Darum lohnt es sich, auf die Freigaben des Herstellers zu achten und die Arbeit von einem erfahrenen Fachbetrieb durchführen zu lassen.

Wenn du herausfinden möchtest, welches Öl für dein Automatikgetriebe geeignet ist oder wo du eine Getriebespülung nach Herstellervorgaben durchführen lassen kannst, kannst du hier direkt eine unverbindliche Anfrage stellen und passende Werkstätten vergleichen.

Du benötigst eine Getriebespülung?
Stelle jetzt eine Anfrage und erhalte Angebote von passenden Betrieben!

» Getriebespülung anfragen

Häufig gestellte Fragen

1. Was ist der Unterschied zwischen ATF, DSG-Öl und CVT-Öl?

ATF ist für klassische Wandlergetriebe, DSG-Öl für Doppelkupplungsgetriebe und CVT-Öl für stufenlose Automatiksysteme konzipiert – sie sind nicht untereinander austauschbar.

2. Kann ich beliebiges Automatikgetriebeöl verwenden?

Nein. Jedes Getriebe erfordert eine spezifische Freigabe und Additivierung. Falsches Öl kann Schaltprobleme oder Getriebeschäden verursachen.

3. Wie oft sollte das Getriebeöl gewechselt werden?

Je nach Getriebeart etwa alle 60.000 bis 80.000 Kilometer. Bei häufigem Stadtverkehr oder Anhängerbetrieb kann ein früherer Wechsel sinnvoll sein.

4. Ist eine Getriebespülung besser als ein einfacher Ölwechsel?

Ja, weil dabei auch Leitungen, Wandler und Ventile gereinigt werden. So wird altes Öl vollständig ersetzt und die Schaltqualität verbessert sich.

5. Welches Öl ist das richtige für mein Fahrzeug?

Das hängt von Hersteller und Getriebetyp ab. Im Serviceheft oder über eine spezialisierte Werkstatt kannst du die exakte Freigabe finden.

Avatar-Foto

Arnold

Arnold ist seit Jahren in der Auto- und Tuning-Branche aktiv und betreibt verschiedene Online-Communities und Portale in diesem Bereich. Seine Expertise erstreckt sich insbesondere auf Autos und Motoren jeglicher Art. Dank seines reichen Erfahrungsschatzes bringt er fundiertes Wissen und die neuesten Trends in seine Artikel mit ein. Er ist stets auf der Suche nach den neuesten Innovationen in der Automobil- und Motorenwelt.

Kommentieren...