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Selbstfahrende Modultransporter - Schwertransport Motoren© depositphotos.com, moisseyev

Leistungsstarke Kraftprotze: Motoren revolutionierten Schwertransporte

Schwere Gegenstände mussten schon in der Antike transportiert werden. Oft können sich die Archäologen bis heute nicht vorstellen, wie die Ägypter Steine zu den Baustellen der berühmten Pyramiden bewegten. Heutzutage übernehmen leistungsstarke Motoren viele schwere Arbeiten und sorgen somit für eine erhebliche Erleichterung in vielen alltäglichen Situationen. Welche Techniken dabei besonders ins Auge fallen, wollen wir in diesem Artikel genauer erläutern.

Wie bewegt man 1.650 Tonnen?

Der größte Steinblock befindet sich im antiken Steinbruch von Baalbek im Libanon. Er ist 20 Meter lang und sechs Meter breit. Seine Höhe beträgt etwa 5,50 Meter. Die Arbeiter haben den Block damals sauber behauen und stellen die Archäologen vor eine spannende Frage: Wie konnten die Menschen damals ein Gewicht von 1.650 Tonnen bewegen? Die Wissenschaftler vermuten, dass der Stein für den Bau der nahen Tempelanlagen bestimmt war. Dort gibt es weitere sehr schwere Steine, welche die Arbeiter vom 900 Meter entfernten Steinbruch transportieren mussten.

Mit der Zeit erfanden Techniker und Wissenschaftler viele Möglichkeiten, schwere Lasten auf einfachere Weisen zu bewegen. Für das Transportieren spielten lange Schiffe eine wichtige Rolle. An Land kamen Pferde zum Einsatz, später leistete die Eisenbahn wichtige Dienste bei der Besiedlung Nordamerikas. Für das Heben von Lasten setzen Menschen seit der Antike auf Kräne. Ohne diese Erfindung wäre beispielsweise das Heben von Motoren in der Autowerkstatt ein schwieriges Unterfangen.

Im Vergleich zur Antike kommt heute häufig ein weiteres Problem hinzu. War es in Baalbek eine unbebaute Fläche, die zwischen Steinbruch und Baustelle zu überwinden war, sind heute viele Hindernisse zu berücksichtigen. Nicht selten müssen die Statik von Brücken und das Gelände Berücksichtigung finden. Die Spediteure stehen von der Frage, wie sie ein Schwergut sicher zum Ziel bekommen. Mögliche Strecken findet man in Deutschland und Österreich immer weniger.

Motoren revolutionierten das Bewegen schwerer Lasten

Durch die Erfindung des Motors konnten noch schwerere Lasten transportiert werden. Um dies zu bewerkstelligen, benötigen die Transporter besonders starke Power Pack Units, wie sie zum Beispiel in großen SPMT-Maschinen verbaut werden. Sie bestehen aus Verbrennungsmotoren, Elektro- oder Hybridantrieben. SPMT bedeutet Self-Propelled Modular Transporter und wurde zuerst von der Scheuerle Fahrzeugfabrik entwickelt. Die selbst fahrenden Transporter können zu großen Transportverbänden zusammengeführt werden und revolutionierten so den Schwertransport.

Mit den Transportern lassen sich laut Herstellerangaben bis zu 17.200 Tonnen bewegen. Dabei müssen die Motoren bis zu 600 Achslinien bewegen. Diese Kraft zeigte beispielsweise die Maschine bei der Bergung des Wracks der im ostchinesischen Meer gesunkenen Fähre „Sewol“. Die 17-Tonnen-Fracht wurde von einem SPMT vom Bergungsschiff zu einem Standort an Land transportiert. Die einzelnen Achsen können bis zu 60 Tonnen tragen.

Innovative Steuerung und nahezu chirurgische Präzision

Durch die raffinierte Steuerungstechnik lässt sich ein Verbund beliebig miteinander kuppeln, wobei die synchrone Steuerung aller Module gesichert ist. Mit einem SPMT lassen sich schwerste Lasten exakt positionieren. Die Abweichung beträgt maximal zwei Millimeter. Die Modulplattformen besitzen drei, vier, fünf, sechs oder acht Achsen und können ferngesteuert werden. Alternativ können die Geräte auch mit einer Fernbedienung, mit einem Kabel oder gar mit einem Fahrerhaus ausgerüstet werden.

SPMTs gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sie für jedes Gelände und jede Witterung nutzbar machen. Eine Spezialvariante für die Öl- und Gasindustrie versieht ihren Dienst auch noch bei extremer Kälte von -40 °C zuverlässig.

Motoren und damit verbundene Arbeiten mit Schwerlasten sind mittlerweile unverzichtbar geworden und bilden ein perfektes Zusammenspiel aus Präzision und Effektivität.

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Arnold

Arnold ist seit Jahren in der Auto- und Tuning-Branche aktiv und betreibt verschiedene Online-Communities und Portale in diesem Bereich. Seine Expertise erstreckt sich insbesondere auf Autos und Motoren jeglicher Art. Dank seines reichen Erfahrungsschatzes bringt er fundiertes Wissen und die neuesten Trends in seine Artikel mit ein. Er ist stets auf der Suche nach den neuesten Innovationen in der Automobil- und Motorenwelt.

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