Motorzentrale.de - Das Magazin!

Motoröl: Haltbarkeit, Lagerung und Ablaufdatum

Dem Motoröl kommt im Auto eine sehr wichtige Aufgabe zu. Ohne die Schmierung des Öls würde im Motor schnell nichts mehr rundlaufen und sich das Metall aufeinander festsetzen. Dabei soll das Motoröl die Schmierung bei allen möglichen Betriebstemperaturen gewährleisten. Dass es regelmäßig gewechselt werden muss, sollte jedem Autofahrer klar sein. Doch wie sieht es mit der Haltbarkeit von Motoröl aus, wenn man es noch gar nicht verwendet hat? Kann Motoröl verfallen? Wie lange ist es haltbar? Kann man es nach Ablaufdatum noch ohne Probleme verwenden? Fragen über Fragen… Die Antwort darauf hat unser folgender Bericht!

Das Wichtigste in Kürze

  • Haltbarkeit: Motoröl hat eine begrenzte Haltbarkeit, die typischerweise 3-5 Jahre beträgt.
  • Lagerung: Motoröl sollte in einem kühlen, trockenen und lichtgeschützten Raum gelagert werden, um seine Qualität zu erhalten.
  • Ablaufdatum: Altes Motoröl kann seine schützenden Eigenschaften verlieren, daher sollte es nach Ablauf nicht mehr verwendet werden.
  • Prävention: Regelmäßige Überprüfung des Ölzustands und Lagerbedingungen, um die Wirksamkeit des Öls sicherzustellen.

Wie lange ist Motoröl haltbar? Kann Motoröl schlecht werden?

In der ordnungsgemäß geschlossenen, also ungeöffneten und originalen Verpackung bleibt die Haltbarkeit von Motoröl recht lange erhalten. Laut Herstellerempfehlung lässt es sich zwischen drei und fünf Jahren problemlos lagern. Direkt schlecht werden kann das Öl nicht. Jedoch kann es vorkommen, dass sich Bestandteile der im Öl enthaltenen chemischen Additive aus diesem herauslösen.

Daher kann es sein, dass moderne synthetische oder teilsynthetische Motoröle ihre Funktionstauglichkeit auf Dauer verlieren. Damit entsprechen die Öle nicht mehr unbedingt den Anforderungen der Freigabe durch den Hersteller. Die Haltbarkeit von Motoröl bzw. die Alterung ist daher abhängig von der Anzahl der gelösten Additive, der richtigen Lagerung und auch der Viskosität bei hohen und niedrigen Temperaturen. So hält eine Motoröl mit der Angabe SAE 0W-40 nicht so lange wie eines mit SAE 10W-30.

Man sollte zudem den technischen Fortschritt im Bereich der Motoren berücksichtigen, der es erforderlich macht, dass die Motoröle immer leistungsfähiger werden. Ein Motoröl, das längere Zeit gelagert wurde, kann unter Umständen diese Anforderungen nicht mehr ausreichend erfüllen. Dies kann letztendlich zu Schäden am Motor führen, was teure Reparaturen nach sich zieht. Daher sollte man die Vorgaben der Hersteller einhalten. Vor allem sollten einwandfreie und hochwertige Öle eingesetzt werden, damit man eine Gefährdung des Motors ausschließen kann. Auch Autos mit einem Longlife-Service sollten entsprechend mit einem speziellen Longlife-Öl versorgt werden, dass voll leistungsfähig ist.

Warum altert Motoröl?

Bei Motoröl kann man es wie bei Gebinden und Verpackungen von Nahrungsmitteln sehen, die sich auf die Haltbarkeit auswirken, indem sie eine Alterung bewirken. Die Kunststoffflasche unterliegt wechselnder Umgebungstemperaturen, da es bei Produktion, Zwischenlagern, im Verkauf und beim Transport bzw. letztlich auch zu Hause unterschiedlich gelagert wird. Das Material unterliegt so den äußeren Einflüssen durch Luft und Luftfeuchtigkeit.

Mit dieser reagiert es in chemischen und physikalischen Reaktionen, welche wie bereits erwähnt, die Additive und damit die Leistungsfähigkeit des Öls negativ beeinflussen. Hat man den Ölbehälter bereits geöffnet, wird dieser Einfluss der Wechselwirkungen mit der Luft deutlich verstärkt. Die Haltbarkeit von Motoröl sinkt deutlich und es sollte nach Öffnen der Flasche höchstens ein halbes Jahr bis ein Jahr weiterhin verwendet werden.

Kann Motoröl ablaufen

Die einfache Antwort auf diese Frage ist: ja! Komplexer betrachtet, läuft das Motoröl selbst nicht ab, sondern die chemischen Additive lösen sich aus diesem heraus. Deshalb verliert das Motoröl seine Wirkung bzw. entspricht dann nicht mehr den Anforderungen der Hersteller. Verantwortlich dafür kann neben der Lagerung auch die Verpackung sein, oder ob diese bereits geöffnet wurde.

Wie verhält es sich mit der Haltbarkeit von Motoröl im Motor? Warum wird Motoröl schwarz?

Wird das Öl im Motor verwendet, unterliegt es mit der Zeit ebenfalls einer Alterung. Deshalb sollte man auch regelmäßig ein Ölwechsel vornehmen. Das Motoröl wird durch den Metallabrieb der Motorkomponenten sowie andere Partikel auf Dauer verunreinigt. Der Grad der Verschmutzung nimmt immer weiter zu, vor allem, wenn der Ölfilter die Schmutzpartikel nicht mehr richtig filtern kann. Das Motoröl wird schwarz.

Neben den bereits genannten Wechselwirkungen mit der Umgebungsluft, die Einfluss auf das Öl nehmen, lassen auch eine Vermischung und damit Verunreinigung mit weiteren Flüssigkeiten im Motor das Öl altern. Die Luft, Benzin und Wasser lassen das Öl oxidieren. Gerade bei Benzinmotoren, die häufig auf Kurzstrecken bewegt werden, kann es durch unverbranntes Benzin zu einer Verdünnung des Motoröls kommen. Dadurch verliert es mit der Zeit ebenfalls seine Leistungsfähigkeit und die Eigenschaften als Schmiermittel. Die Filterung oder das nachfüllen von neuem Motoröl sind nicht mehr ausreichend.

Wie sollte man Motoröl lagern?

Die Lagerung hat mitunter maßgeblichen Einfluss auf die Haltbarkeit von Motoröl. Es sollte konstant zwischen 5 und 30 Grad Celsius gelagert werden. Die Gebinde mit dem darin befindlichen Öl sollten trocken und sauber stehen. Wird das Motoröl längere Zeit gelagert, sollte direkter Bodenkontakt vermieden werden, da dieser Temperaturschwankungen unterliegt, die das Öl negativ beeinflussen können. Die Umgebung, in der das Motoröl gelagert wird, ist nicht zu vernachlässigen. Selbst wenn das Behältnis sicher verschlossen wurde, kann durch sinkende und steigende Temperaturen Luft aus diesem hinaus oder auch hinein strömen. Durch Wasserdampf, der in das Gebinde hinein gelangt, kann auch Staub aus der Luft befördert werden, der die Leistungsfähigkeit und damit die Qualität des Motoröls schneller verringert.

Wie kann man Motoröl prüfen? Woran erkennt man altes Motoröl?

Wenn man Öl nachfüllen oder einen Ölwechsel vornehmen möchte, sollte man Motoröl, das schon länger lagert, nicht ohne Prüfung einfach so verwenden. Neues, frisches Öl ist üblicherweise gelblich bis hellbraun und meist recht klar. Daran erkennt man gutes Motoröl, das die Reibung im Motor verringert und den Motor durch Aufnahme des Abriebs quasi reinigt. Die entstehende Reibungswärme und die Verlustleistung werden minimiert. Ist die Haltbarkeit von Motoröl überschritten, kann man altes Motoröl an verschiedenen Indizien erkennen.

So kann man das Herauslösen der Additive erkennen, wenn sich diese als Flocken oder in Gelform vom eigentlichen Öl getrennt haben. Auch ein trüber Schleier kann auf das Ausfällen der Additive hinweisen. Somit ist die erforderliche Struktur des Motoröls nicht mehr gegeben. Es sollte nicht verwendet werden, da es die Anforderungen zur ordnungsgemäßen Schmierung des Motors nicht mehr erfüllt. Stellt man eine Kondensation oder Veränderungen der Farbe im Gebinde fest, sollte man das Motoröl ebenfalls nicht mehr einsetzen. Besitzt das Öl eine milchartige Konsistenz, ist es zu sehr mit Wasser vermischt und darf im Motor auch nicht mehr genutzt werden.

Steht bei Motoröl das Ablaufdatum oder das Abfülldatum auf der Flasche?

Im Kunststoff vieler Motorölflaschen ist ein eingepresstes Datum zu finden. Dieses besteht meist aus einem Kreis, in dessen Mitte die auf zwei Ziffern abgekürzte Jahreszahl steht. Ein Pfeil, der sich darin befindet, zeigt auf den zugehörigen Monat des entsprechenden Jahres. Dieses Datum hat jedoch nichts mit der Haltbarkeit von Motoröl zu tun.

Es sagt nichts über Ablaufdatum oder Abfülldatum des Motoröls aus und steht für das Datum der Flaschenherstellung. Europaweit gibt es keine einheitliche Regelung, die vorgibt, dass generell ein Datum oder dass ein bestimmtes Datum angegeben sein muss. Manche Hersteller vermerken das Abfülldatum bzw. das Datum der Herstellung, andere wiederum verweisen auf den Verfall, also das Ablaufdatum bzw. das maximale Haltbarkeitsdatum.

Avatar-Foto

Arnold

Arnold ist seit Jahren in der Auto- und Tuning-Branche aktiv und betreibt verschiedene Online-Communities und Portale in diesem Bereich. Seine Expertise erstreckt sich insbesondere auf Autos und Motoren jeglicher Art. Dank seines reichen Erfahrungsschatzes bringt er fundiertes Wissen und die neuesten Trends in seine Artikel mit ein. Er ist stets auf der Suche nach den neuesten Innovationen in der Automobil- und Motorenwelt.

8 Kommentare

  • Es wäre wirklich an der Zeit, ein Herstellungsdatum und ein Verfallsdatum draufzudrucken. Ich stehe beim Kauf immer da wie der bekannte Ochse vor dem Scheuentor. Es fragt sich. warum das nicht geschieht. Ist es gewollt, versäumt – oder steckt doch ein Zweck dahinter? Fragen über Fragen …

    • Moin zusammen.
      Ich kann mich der Meinung von Andreas nur anschließen.
      Bei der Arbeit an Oldtimern bis zu KFZs mit sehr modernen und dadurch empfindlichen Motoren gab es noch nie Probleme solange die Behälter dunkel und in einem „normalen“ (Ich werde mich hüten in der heutigen Zeit der Klagen und Anwälte auf eine genaue Temperatur festzulegen.) Temperaturbereich gelagert wurden.
      Vielleicht sollte man langsam sich wieder darauf besinnen eigenverantwortlich zu handeln und nicht immer die Verantwortung bei Anderen zu suchen.

  • Hallo Heinz!
    Ich kann mich deiner Formulierung nur anschließen! Ein möglicher Grund, warum das Verfalldatum oder wenigstens das Herstellungsdatum nicht auf den Ölbehältern zu finden ist, könnte der sein, dass du ja aus Sicht der Werkstätten und Autohäuser den Ölwechsel gar nicht selbst machen sollst! Sie wollen ja daran verdienen. Der Ölindustrie sollte das allerdings egal sein. Sie würde eher davon profitieren, wenn auf den Gebinden ein Verfalldatum steht. Allein ich habe aus Unwissenheit schön öfter Ölwechsel mit Ölen gemacht, die viele Jahre , teilweise mehr als 10 Jahre alt waren. Ganz abgesehen von Zweitaktöl, von dem ich mal vor 20 Jahren einen 5 l Kanister kaufte und dieses Öl bis heute ab und zu dem Benzin beigemischt habe, um einen kleinen Außenborder ab und zu als Flautenschieber zu benutzen. Hätte ich z.B. durch Aufdruck auf den Gebinden früher davon erfahren, dass Öl z. t. schon nach kurzer Zeit (nach öffnen des Gebindes) an Qualität verliert, wären bei mir viele Liter älteres Öl im Altöl gelandet.

  • Man darf sich nicht verrückt machen, bei der Arbeit verwenden wir teils auch (speziellere) Öle, die nachweislich schon über 20 Jahre lagern. Wenn Öl wirklich schlecht werden oder soger verfallen würde, dann hätte es ein Mindesthaltbarkeits- oder Verfallsdatum und auf jedem Gebinde wäre ein dicker Warnhinweis. Solange das Behältnis vernünftig verschlossen und unbeschädigt ist, kann man das Öl meiner Ansicht nach bedenkenlos verwenden und das sollte man auch, es handelt sich ja schließlich um endliche Ressourcen unserer Erde. Man sollte natürlich das Öl und v.a. dem Behälter schonen, indem man diesen dunkel, kühl und frostfrei lagert. Wenn das Öl wirklich eine begrenzte Lagerdauer hat, dann wird das mit Sicherheit auf dem Behälter (Etikett) stehen, bspw. wie bei einigen Sonderkraftstoffen.

    • Nun ja,
      Wenn ich aelteres Oel in meinen 40 Jahre alten Oldie verwende, ist das klar.
      Wenn ich es in mein Neufahrzeug kippe, das evtl. bestimmtes Oel nach Herstellerangaben braucht,
      Z.B. FORD , bei dem der Zahnriemen im Oel laeuft ( dumme Konstruktion uebrigens ), dann kann ich das nicht mehr verwenden,
      weil sich sonst der Zahnriemen aufloest. Das merkt man erst, wennn die Steuerung der Nockenwelle kaputt geht.
      Dann ist ein neuer Motor faellig, denn reparieren macht keiner heute mehr.
      Schoene neue Welt !! Und bevor ich mir eine kleine Batteriekarre aus China kaufe, nehme ich zum Einkaufen meinen Kabinenroller aus 1964. Der tut immer !!
      Wir sollen also immer, wenn die Anzeige piept in die Vertragswerkstatt gehen und die kleinen Meisterbetriebe vergessen .
      Na gut, es wird schon werden……..

  • Ich fahre, aus unterschiedlichen Gründen, in der Regel nur 300-400km/a und habe jährlich die Diskussion mit meiner Werkstatt. „Das Öl muss nach einem Jahr gewechselt werden!“ heißt es immer.
    Ich kann das nicht so richtig glauben und dieser Artikel hier, bestätigt das auch, wenigstens zum großen Teil.
    Es handelt sich um einen 15 Jahre alten scheckheftgepflegten 2,4 Liter Diesel mit 151.356 km auf dem Tacho!
    Bei meinem gestrigen Besuch beim TÜV wurde der mir der gepflegte Zustand des Fahrzeuges auch bestätigt.