Mazda hat das geschafft an dem Mercedes und Volkswagen sich bis heute die Zähne ausbeißen – Ein Benzinmotor mit dem Verbrauch eines Dieselmotors. Der Skyactiv-X-Motor, oder auch „Diesotto“, ist eine technische Revolution und kommt erstmals im neuen Mazda 3 zum Einsatz.
Was ist so besonders am Skyactiv-X?
Das besondere an dem 2,0-Liter-Vierzylinder Motor ist das Verbrennungsprinzip. Mazda ist es nämlich gelungen die Kompressionszündung eines Diesels nun endlich auch in einem Benzinmotor möglich zu machen. Damit hat Mazda es geschafft einen Mix aus Benzin- und Dieselmotor zu entwickeln. Laut Mazda verbraucht der Skyactiv-X dadurch rund 20 Prozent weniger und stößt somit auch 20 Prozent weniger CO2 aus als „normale“ Benziner. Und genauso wie jeder andere Benziner, tankt auch der neue Mazda 3 normales Benzin mit 95 Oktan.
Damit der Verbrauch wie in einem Diesel gesenkt wird, muss der Skyactiv-X-Motor sehr „mager“ betrieben werden. Das bedeutet in den Zylinder muss, anders als bei herkömmlichen Benzinern, ein deutlicher Luftüberschuss herrschen. Deswegen der neue Mazda 3, in welchem der Skyactiv-X verbaut ist, auch mit einem Kompressor ausgestattet. Dieser sorgt nämlich dafür, dass das Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Zylindern zwei bis drei Mal geringerer ist als bei normalen Benzinmotoren. Das große Problem hierbei ist nur, dass der Kraftstoffanteil in der Luft so gering ist, dass dieser nicht vollständig verbrennen kann. Doch dieses Problem hat Mazda gelöst. Mittels einer speziellen Kraftstoffeinspritzung werden zwei unterschiedliche Kraftstoff-Luft-Gemische im Zylinder erzeugt. Dadurch wird, wie beim Diesel, eine Kompressionszündung ausgelöst.
Wie funktioniert die Kompressionszündung im Skyactiv-X?
Das Prinzip besteht im Wesentlichen aus zwei Einspritzungen: Als erstes wird ein homogenes, mageres Gemisch mit hohem Luftanteil für eine geringe Verbrennung beim Ansaugen der Verbrennungsluft gebildet. Danach, während des Verdichtungstaktes, erfolgt die zweite Einspritzung. Diese erzeugt ein gröberes Gemisch direkt an der Zündkerze. Aufgrund des Verdichtungsverhältnisses von 16,3:1 befindet sich das magere Gemisch ohnehin kurz vor einer Selbstzündung. Damit dieses aber richtig verbrennen kann, entzündet die Zündkerze zum richtigen Zeitpunkt nun die etwas gröbere Gemischwolke. Dadurch steigt der Druck im Brennraum und sorgt dafür, dass sich das magere, homogene Gemisch im gesamten Brennraum per Kompressionszündung entzündet und verbrennt. Durch die Steuerung per Zündkerze wird eine unkontrollierte Verbrennung verhindert.
Der Mazda spart nicht immer
Die Kompressionszündung funktioniert jedoch nicht in allen Drehzahlbereichen. Bei hoher Beschleunigung bzw. bei Vollgas, wird die Motorsteuerung auf einen herkömmlichen Betrieb umgeschalten. Jedoch verläuft der Übergang von Kompressions- und reiner Fremdzündung fließend, d.h. der Fahrer bemerkt davon nichts. Allerdings befindet sich der Motor zu 80 Prozent im sparsamen Selbstzündermodus, da es seltener vorkommt in so hohen Drehzahlbereichen zu fahren.
Der Skyactiv-X ist verglichen mit normalen Benzinern wesentlich ruhiger und leiser. Außerdem verbraucht er nicht nur weniger, sondern punktet auch mit einem besseren Fahrgefühl, einer höheren Leistung und einem höheren Drehmoment.
Erste Testberichte des Skyactiv-X
Der Motor läuft bis 4000 Touren relativ angenehm und ruhig, jedoch etwas träge. Die durchaus schon ernüchternde Motorleistung von 180 PS, fühlen sich unter realen Bedingungen sogar noch etwas schwächer an. Laut Mazda selbst, soll der Motor auch kein Performanceableger sein, sondern eher ein perfekter Begleiter durch den Alltag. Auch der Verbrauch hält nicht das was er verspricht. Angeblich verbrauchten die Mazda-Techniker 5,2 Liter auf einer kombinierten Strecke. Nach ersten Testfahrten verbrauchte der Wagen auf einer gleichen Strecke zwischen 8 und 10 Liter. Man darf gespannt sein, wie sich diese Technik durchsetzen wird und ob Mazda noch an den Werten unter Realbedingungen feilen kann.
Der 2,0 Liter Skyactiv-X Motor ist seit Juni 2019 zur Bestellung freigegeben und wird ab Herbst 2019 ausgeliefert.
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