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TFSI-Motor: Probleme, Funktionsweise und Motorschaden

Die ersten TFSI-Motoren wurden 2004 in Audi A4-Fahrzeugmodellen eingeführt und haben seither auch in anderen Modellen Verwendung gefunden. Obwohl die Funktionsweise dem TSI-Motor von Volkswagen ähnelt, bringt der TFSI-Motor seine eigenen Herausforderungen und Probleme mit sich. Dieser Artikel erklärt die Bedeutung und Funktionsweise von TFSI, sowie potenzielle Probleme, die zu einem TFSI-Motorschaden führen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • TFSI-Motoren kombinieren Turboaufladung mit Direkteinspritzung für höhere Leistung und Effizienz.
  • Häufige Probleme: Hoher Ölverbrauch, Ablagerungen im Ansaugbereich, Probleme mit der Steuerkette.
  • Motorschäden können durch mangelnde Wartung, Verschleiß oder Materialfehler entstehen.
  • Regelmäßige Wartung und Verwendung von hochwertigem Öl sind entscheidend, um die Lebensdauer des Motors zu verlängern.

Was bedeutet TFSI?

TFSI steht für „Turbo Fuel Stratified Injection“. Diese Abkürzung wird von Audi verwendet und beschreibt eine fortschrittliche Benzinmotorentechnologie, die Turboaufladung mit direkter Kraftstoffeinspritzung kombiniert. Dies ermöglicht eine effiziente Verbrennung, da der Turbo mehr Luft in den Motor drückt, der Kraftstoff direkt in den Brennraum gespritzt wird und somit die Leistung und Effizienz von Benzinmotoren verbessert.

TFSI-Motor Probleme: Hoher Ölverbrauch und Verkokung

Fahrzeuge mit 1.8 TFSI- Motor und 2.0 TFSI-Motor neigen zu einem überdurchschnittlich hohen Ölverbrauch von 1 bis 3 Litern pro 1000 Kilometer. Im Normalfall sollte dieser zwischen 50 und 250 Millilitern pro 1000 Kilometer Fahrleistung liegen. Ein Verbrauch von 500 Millilitern ist zwar bereits grenzwertig, jedoch laut Hersteller Audi noch akzeptabel.

Als Ursache werden zu schmale Ölabstreifringe genannt. Diese Ringe befinden sich an den Kolben und sollen überschüssiges Öl und Verbrennungsrückstände von den Zylinderwänden entfernen. Sind sie zu schmal, besteht die Gefahr, dass Öl- und Partikelrückstände im Brennraum verbleiben und sich mit der Zeit absetzen. Der Hersteller hat das Problem jedoch weitgehend behoben, weshalb Schäden hauptsächlich bei älteren Fahrzeugen mit TFSI-Motoren auftreten. Betroffen sein sollen etwa 780.000 Fahrzeuge der Baujahre 2008 bis 2011.

Da das Öl für die Schmierung, Kühlung und Reinigung der beweglichen Teile im Motor verantwortlich ist, ist zunächst die zeit- und kostenaufwendige Nachfüllung des Motoröls die Konsequenz. Jedoch zieht das Problem weitaus schwerwiegendere Konsequenzen nach sich: Das verbleibende Motoröl im Brennraum verursacht im Laufe der Zeit Schäden, da es während der Verbrennung des Kraftstoff-Luftgemisches mitverbrannt wird. Dies führt nicht nur zu Störgeräuschen im Motor und einem Leistungsabfall, sondern auch zur Verkokung der Kolben und anderer Bauteile, was die Beeinträchtigung ihrer ordnungsgemäßen Funktion zur Folge haben kann und zu einem Motorschaden führt.

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TFSI-Problem: Niedriger Öldruck

Ein weiteres Motoröl-Problem, das auch neuere Fahrzeuge mit TFSI-Motor betrifft, ist auf die fehlerhaft konstruierte Ölpumpe zurückzuführen. Genauer gesagt liegt das Problem in der zu niedrigen Öldruckregelung im unteren Drehzahlbereich. Wenn der empfohlene Ölstand nicht mehr gewährleistet werden kann, führt dies zu erhöhter Reibung und oder Überhitzung der beweglichen Teile im TFSI-Motor, was einen Audi-Motorschaden verursachen kann.

Mehr Infos gibt es hier:

TFSI-Motorschaden durch die Steuerkette

Ähnlich wie beim TSI-Motor von VW treten auch beim entsprechenden Modell von Audi vermehrt Probleme mit der Steuerkette auf. Bei TFSI-Motoren kann die Steuerkette bereits nach 50.000 Kilometern verschleißen und überspringen. Diese Probleme lassen sich in beiden Fällen auf Material- und Fertigungsfehler zurückführen.

Info: Weitere Details zu diesem Thema findet man im Artikel 1.2 TSI-Motorschaden: Probleme mit der Steuerkette.

Wie Motorschaden bei TFSI-Motor vermeiden?

  • Regelmäßige Wartung
  • Ölwechsel
  • Überwachung des Ölstands
  • Kühlsystempflege
  • Rechtzeitige Reparatur von Problemen
  • Verwendung hochwertiger Kraftstoffe
  • Schonender Fahrstil
  • Luftfilterpflege
  • Professionelle Inspektionen

Wie funktioniert ein TFSI-Motor?

Der Prozess beginnt mit der Turboaufladung, bei der Abgase eine Turbine antreiben, die wiederum einenVerdichter aktiviert. Dieser Verdichter presst mehr Luft in den Motor. Parallel dazu erfolgt die direkte Kraftstoffeinspritzung, bei der der Kraftstoff direkt in den Brennraum gespritzt wird.

Im inneren Zusammenspiel des TFSI-Motors spielen die Kolben eine entscheidende Rolle. Während der Ansaugtakt ziehen die Kolben Luft in die Zylinder, die durch den Turbo mehr komprimiert ist. Die elektronische Steuerungseinheit (ECU) überwacht und regelt die Ventile, welche den Ein- und Auslass der Luft steuern. Der Kraftstoff wird durch die Direkteinspritzung präzise in den heißen, komprimierten Luftstrom eingespritzt.

Dieser gut gesteuerte Luft-Kraftstoff-Gemisch gelangt in den Brennraum, wo die Zündkerzen einen Funken erzeugen. Durch die Verbrennung dehnt sich das Gemisch aus, und die Kolben werden durch den erzeugten Druck nach unten gedrückt. Dieser mechanische Druck wird dann über die Kurbelwelle in eine Drehbewegung umgewandelt, die letztendlich die Leistung des Fahrzeugs erzeugt.

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Arnold

Arnold ist seit Jahren in der Auto- und Tuning-Branche aktiv und betreibt verschiedene Online-Communities und Portale in diesem Bereich. Seine Expertise erstreckt sich insbesondere auf Autos und Motoren jeglicher Art. Dank seines reichen Erfahrungsschatzes bringt er fundiertes Wissen und die neuesten Trends in seine Artikel mit ein. Er ist stets auf der Suche nach den neuesten Innovationen in der Automobil- und Motorenwelt.

1 Kommentar

  • Ich habe einen Golf Plus 1,6 Benziner BJ. 2006 mit 196 TKM gekauft, weil ich 10 Jahre Golf 4, 1,6 gefahren bin und der Motor hat nie Probleme gemacht.

    Main Kumpel hat aber auch ein Golf Plus 1,6 FSI Bj. 2005 mit 203 Tkm. Dieses Fahrzeug ist in einem besseren Zustand und hat eine Klimaautomatik, was meiner nicht hat. Wir möchten nun die Autos tauschen und für den Tausch soll ich ihm 1000€ zusätzlich geben, weil sein Wagen in einem besseren Zustand ist.
    Ich habe mich in Internet mal ein wenig schlau gemacht, über FSI Motoren. Dort habe ich Kommentare gelesen, dass FSI Motoren für diejenigen sind, die selbst schrauben können. Wenn dem so ist, dann ist es vermutlich besser, wenn ich meinen Wagen mit dem 1,6l Benziner behalte, oder?
    Oder Was meint ihr, lohnt sich der Tausch?
    MfG Martin