Wunschkennzeichen werden immer beliebter. Ein auffallendes Kennzeichen fürs Auto mit dem eigenen Geburtsdatum oder dem Vornamen der Partnerin. Perfekt. Das Wunschkennzeichen ist für viele Autobesitzer das i-Tüpfelchen und Ausdruck ihrer Individualität. Doch nicht alles ist beim Wunschkennzeichen möglich oder erlaubt. Was beim Wunschkennzeichen alles beachtet werden muss, zeigt der folgende Beitrag.
Wie viel Individualisierung ist bei einem Standard Nummernschild möglich?
Ein deutsches Standard-Nummernschild für ein Auto besteht aus sogenannten Unterscheidungszeichen und Erkennungsnummern. Aus diesen beiden Buchstaben / Zahlen Kombinationen können Kraftfahrzeugbesitzer im Rahmen der Vorgaben der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) ihr persönliches Nummernschild kreieren.
Das Unterscheidungszeichen oder Ortskürzel zum Beispiel AC, K oder B kann bis zu 3 Buchstaben lang sein. Es kann vom Besitzer bei seinem Wunschkennzeichen nicht verändert werden. Wer in Berlin sein Fahrzeug zulässt, erhält immer ein Kennzeichen mit einem B als Ortskürzel.
Das bedeutet, Spielraum für eine individuelle Nummernschild-Gestaltung bleibt nur bei der auf das Ortskürzel folgenden Erkennungsnummer. Die sogenannte Erkennungsnummer besteht beim Standard Nummernschild aus bis zu 2 Buchstaben, gefolgt von bis zu 4 Ziffern. Bei den Buchstaben sind keine Umlaute und bei den Ziffern keine Null an der ersten Stelle erlaubt. Das bedeutet, dass ein Standard Nummernschild in Deutschland inklusive der Unterscheidungszeichen bis zu 8 Stellen haben kann.
Anbieter von Wunschkennzeichen wie Gutschild wissen um diese Vorgaben und haben ihre Webseiten entsprechend programmiert. Die Reservierung von nicht erlaubten Kennzeichen ist praktisch unmöglich. Nach diesen Vorgaben sind beispielsweise Wunschkennzeichen wie HO-T 777 oder BI-ER 100 und WO-LF 123 möglich.
Wie lange kann ein Wunschkennzeichen reserviert werden?
Je nach Zulassungsbehörde können Wunschkennzeichen 10 bis 90 Tage reserviert werden. Die Reservierung erfolgt immer auf den Fahrzeughalter. Erfreulich ist, dass seit dem 01.01.2015 bei einem Wohnsitzwechsel innerhalb des Bundesgebietes die Kennzeichenmitnahme möglich ist. Dies gilt auch für Wunschkennzeichen.
Was ist bei Wunschkennzeichen nicht erlaubt?
Was bei einem Wunschkennzeichen erlaubt ist und was nicht, wird von den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Überall in ganz Deutschland nicht erlaubt sind Abkürzungen, die gegen die sogenannten guten Sitten verstoßen. Diese Einschränkung ergibt sich aus § 8 Absatz 1 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV).
Insbesondere werden Buchstabenkombinationen mit nationalsozialistischem Hintergrund wie beispielsweise SS, SA oder AH in aller Regel nicht zugelassen. Auch Abkürzungen wie beispielsweise N-SU werden, wenn sie mit bestimmten, einschlägigen Ziffernkombinationen kombiniert werden, in der Regel direkt im Vorfeld abgewiesen, so dass es hier auch in erster Linie gar keine Bußgelder geben kann, da solche Fälle praktisch nie auftreten.
Eine Überprüfung, ob das persönlich favorisierte Wunschkennzeichen noch zur Verfügung steht, ist auf der Webseite der für die Zulassung zuständigen Behörde kostenfrei überprüfbar. Gegebenenfalls kann auf diesem Wege das Wunschkennzeichen sofort beantragt und reserviert werden.
Der Schrifttyp des Kennzeichens, die Farbe der Buchstaben und das blaue Eurofeld können im Rahmen der Beantragung eines Wunschkennzeichens nicht verändert oder weggelassen werden. Auch besteht für Fahrzeugbesitzer kein Rechtsanspruch auf ein bestimmtes, persönliches Wunschkennzeichen.
Was kostet ein Wunschkennzeichen?
Wer sein Wunschkennzeichen online beantragt und reserviert, muss für diese Reservierung 2,60 Euro bezahlen. Für das Kennzeichen selbst muss, bundesweit und unabhängig vom Bundesland in dem das Fahrzeug zugelassen wird, ein Aufschlag von 10,20 Euro bezahlt werden. Insgesamt kostet ein Wunschkennzeichen aktuell also 12,80 Euro.
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